Lukas Munz, Doktorand am Mobiliar Lab für Naturrisiken, ist einer der Gewinner des SNF-Wettbewerbs für wissenschaftliche Bilder. Mit einem Fernrohr fotografierte er seinen Forschungspartner Armin Rist während Messungen. Diese Momentaufnahme im Hochgebirge wurde in der Kategorie «Die Frauen und Männer der Wissenschaft» prämiert. Für die Jury unterstreicht der strenge Rahmen des Bildes die «Wichtigkeit von gegenseitigem Vertrauen» unter extremen Bedingungen.
Der SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder lädt alle in der Schweiz tätigen Forschenden ein, ihre Arbeit für die Öffentlichkeit und die Medien sichtbar zu machen. Der Wettbewerb wird jährlich durch den SNF ausgeschrieben und verfolgt verschiedene Ziele: Er will die wachsende Bedeutung von Bildern in der Forschung aufzeigen, einen tieferen Einblick in die Praxis der Wissenschaft gewähren und die Forschenden selbst sichtbarer machen. Der Wettbewerb möchte auch die Medien dazu anregen, mit Bildern facettenreicher über die Wissenschaft zu berichten. Die Werke sollen zudem an Ausstellungen der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden.
Das Bild von Lukas Munz und Armin Rist hat in der Kategorie «Die Frauen und Männer der Wissenschaft» den 1. Preis gewonnen. Die beiden beschreiben ihre Forschung zur alpinen Solifluktion an der Furka als Teamarbeit. Sie schreiben dazu: «Das Bild versinnbildlicht dieses Gefühl. Wir machen unsere Arbeit beide alleine, sind aber durch das Teleskop des Messinstruments verbunden. So können wir als Team arbeiten. Auch wenn im Bild nur eine Person im Fokus steht, ist eine gute Zusammenarbeit – wie so oft in der Forschung – der Schlüssel zum Erfolg. Das Bild entstand während einer Feldstudie auf dem Blauberg in der Nähe des Furkapasses. Wir verwenden ein Tachymeter und einen Reflektor, um die Position von markierten Punkten zu messen. Damit wollen wir die Solifluktion bestimmen, also die im Oberboden durch Frost entstehenden Bewegungen. Der unerwartet frühe Wintereinbruch überraschte uns, aber wir konnten einen Grossteil unserer Messungen trotzdem durchführen.»
Die Jury hält fest, dass das Bild den Wert von Teamwork, Solidarität und Vertrauen während wissenschaftlichen Experimenten in extremen Wetterverhältnissen zeigt. Das Teleskop, das normalerweise in der Fotographie nicht zum Einsatz kommt, setzt einen strengen Rahmen, der die beiden Forscher in ihrer kollaborativen Arbeit verbindet. Durch die Umkehrung des ersten Eindrucks – die Person befindet sich nicht im Fadenkreuz eines Visiers – wird auf spektakuläre Weise die Wichtigkeit von gegenseitigem Vertrauen in der Wissenschaft aufgezeigt.
Die Beschreibung des Gewinnerbildes stammt von snf.ch.